ETF: in den ganzen Index investieren

Es gibt sicherlich wenige Anlagen – vielleicht mal abgesehen von Kryptowährungen – die in den vergangenen Jahren mehr in den Schlagzeilen standen als die ETFs (Exchange Traded Funds). Kein Wunder, schließlich sind die Fonds risikoarm (nicht jedoch risikolos), renditestark und bieten eine breite Diversifikation. Ob dieses Investment etwas für Sie ist, erfahren Sie hier und bei uns in der Beratung.

Passen ETFs zu meiner Strategie?

Diese Frage lässt sich nicht mit einem simplen Ja oder Nein beantworten. Bevor wir ETFs als Teil der Vermögensbildung empfehlen, schauen wir, ob der Fond in die Gesamtstrategie passt, denn diese Besonderheiten der Anlage sollten Sie kennen:

  • Das Grundprinzip der ETFs ist die Indexnachbildung. Sie bilden die Wertentwicklung eines Index wie dem DAX, MSCI World oder S&P 500 nach.
  • ETFs werden passiv verwaltet, was ohne die aktive Steuerung durch ein Fondsmanagement bedeutet. Diese Form der Wertanlage führt zu geringeren Verwaltungsgebühren.
  • Die ETF besitzen in der Regel eine hohe Liquidität. Das bedeutet, dass Anteile leicht gehandelt werden können, ohne dass der Marktpreis der Anlage wesentlich beeinflusst wird.
  • Ein weiterer Vorteil ist die hohe Transparenz der ETF. Die ausgebenden Gesellschaften veröffentlichen regelmäßig Informationen über die Zusammensetzung und Wertentwicklung der Fonds.

Zusammengefasst:
Der ETF bildet die Wertentwicklung des jeweiligen Indexes ab. Steigt der Index, wirft der ETF Rendite ab, fällt er, machen Sie mit der Anlage Verluste. Hier zum Vergleich die Entwicklung des DAX (Deutscher Aktienindex): Er bildet die Wertentwicklung der 40 wertvollsten deutschen Aktien ab und wird an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Er stand im Oktober 2023 bei unter 15.000 Indexpunkten, zu Jahresbeginn 2024 bei knapp unter 17.000 und endete im Oktober 2024 mit 19.077,54 Punkten. Allerdings erlebte der Index Anfang August 2024 einen Kurssturz, der im Laufe des Monats egalisiert werden konnte. Aktuell (Januar 2025) steht er bei 19.977,19 Punkten.

Vorteile und Nachteile der ETF

Den beschriebenen Vorteilen wie Kosteneffizienz (niedrige Verwaltungsgebühren), der breiten Streuung, Transparenz und Flexibilität stehen ein paar Nachteile gegenüber. Da wäre das Marktrisiko, das alle Besitzer aller börsengehandelten Wertpapiere tragen müssen.

Zwar ist das Risiko, ausweislich der Wertentwicklung der wichtigsten Indizes, überschaubar, aber trotzdem vorhanden. Eine andere Problematik kann der Tracking Error, das Abweichen des Fonds von der Entwicklung des Index, sein. Ihr Grund sind in der Regel keine Managementfehler, sondern Verzögerungen beim An- und Verkauf oder Indexanpassungen.

Was wir für Sie tun können
Kurz gesagt, im persönlichen Gespräch die Anlagestrategie zu entwickeln und zu analysieren, ob ETFs dazu passen. In vielen Fällen lassen sich die Fonds aufgrund ihrer breiten Diversifikation und der niedrigen Gebühren empfehlen. Um diese Fragen zu prüfen, nehmen Sie Kontakt auf.

Fonds: die Klassiker der Finanzanlagen

In Fonds wird, kurz gesagt, das Kapital vieler Anleger gesammelt und von professionellen Managern verwaltet. Diese Experten legen Ihr Geld dann mit unterschiedlichen Anlagezielen und -strategien in den verschiedensten Anlageformen, sogenannten Assetklassen, an. Assets können z. B. Aktien, Immobilien, Rohstoffe oder Wertpapiere sein. Dazu gehören unter anderem:

  • Investmentfonds: Offene Fonds, die jederzeit Anteile ausgeben und zurücknehmen. Beispiele sind Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds und Geldmarktfonds.
  • ETFs (Exchange Traded Funds): Passiv verwaltete Fonds, die einen Index nachbilden und wie Aktien an der Börse gehandelt werden.
  • Hedgefonds: Fonds, die in unterschiedliche Anlageklassen investieren und oft höhere Risiken eingehen, um überdurchschnittliche Renditen zu erzielen.
  • Immobilienfonds: Fonds, die in Immobilien investieren und Mieteinnahmen sowie Wertsteigerungen erzielen.
  • Private Equity Fonds: Investieren in nicht börsennotierte Unternehmen mit dem Ziel, diese zu entwickeln und später gewinnbringend zu verkaufen.

Noch ein paar Sätze zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen:
Fonds sind in Deutschland streng reglementiert. Eine Reihe von Gesetzen und eine Institution, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), wachen über den Anlegerschutz. Sie überwacht die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und schützt die Interessen der Anleger. Im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) ist die Verwaltung und der Vertrieb von Investmentvermögen geregelt, das Investmentsteuergesetz (InvStG) regelt die steuerliche Behandlung von Fonds und deren Erträgen.

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