Zunächst: über welche Wertanlagen sprechen wir?
Gold ist das am häufigsten gehandelte Edelmetall mit einer langen Geschichte als Wertspeicher. Das Metall hat innerhalb von 20 Jahren einen Wertzuwachs von über 600 Prozent pro Unze; von 327,22 EUR (2004) auf 2.576,90 EUR (2. Januar 2025).
Silber ist nicht nur ein wertvolles Edelmetall, sondern auch in der Industrie heiß begehrt.
Ein Gleiches gilt für Platinmetalle wie Palladium; sie sind nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern auch für zahlreiche technische Anwendungen unentbehrlich.
Bei den Diamanten, den funkelnden Edelsteinen, unterscheiden wir zum Beispiel D-Flawless Diamanten, die höchste Qualitätsstufe bei Diamanten; sie kommen selten vor und sind besonders wertvoll. Oder die sogenannten Fancy-Colored Diamonds, farbige Diamanten, die aufgrund ihrer Seltenheit hohe Preise erzielen. Ihr Wert hängt von den „vier C“ ab: Carat (Gewicht), Clarity (Reinheit), Color (Farbe) und Cut (Schliff). Im Gegensatz zu allen anderen Anlageformen (mit Ausnahmen von Whisky oder Oldtimern) ist es der physische Wert, auf dem die Attraktivität dieser Assets beruht.
Wie erwerbe ich Gold und Edelsteine?
Der Ankauf kann auf zweierlei Art geschehen, durch den direkten Kauf der Metalle oder den Erwerb börsengehandelter Produkte.
Im ersten Fall sind spezialisierte Online-Marktplätze, Händler oder Auktionshäuser die erste Wahl, im zweiten Fall ermöglichen Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Commodities (ETCs) den Handel von Edelmetallen an der Börse, ohne physischen Besitz.
Dazu kommen Futures und Optionen, die als Terminkontrakte bzw. Derivate an speziellen Börsen wie der Eurex gehandelt werden.
Sind Gold oder Edelsteine die passende Anlageform für mich?
Ein Jurist würde sagen, das kommt darauf an.
Im Rahmen der Drei-Speichen-Strategie (auch Three-Values-Strategy genannt) haben Edelmetalle und Diamanten die Rolle des Wertspeichers und der Absicherung inne. Ihr starker Wertzuwachs der vergangenen Jahrzehnte ist dabei sekundär, aber sicherlich auch ein starker Faktor.
Die Frage stellt sich, ob diese Anlageformen zu Ihren finanziellen Zielen und Ihrem Risikoprofil passen. Sie müssen bedenken, dass Gold keine regelmäßigen Erträge liefert, dass die Wertentwicklung von Diamanten recht intransparent, der Verkauf zeitaufwendig sowie kostenintensiv ist. Nicht jeder mag hohe Werte im heimischen Tresor lagern, was zu zusätzlichen externen Lagerkosten führt.
Da sowohl die funkelnden Steine als auch die glänzenden Metalle eine Krisenwährung darstellen, kann ihr Wert auf sehr lange Sicht schwanken. Andererseits besitzen sie Wertbeständigkeit und bieten Inflationsschutz, sind weltweit anerkannt und leicht handelbar. Speziell Diamanten bieten mit ihrer Kompaktheit einen hohen Wert auf kleinstem Raum.
Fazit: Die einzigartigen Eigenschaften der Metalle und Diamanten nutzen
Diese Wertanlage ist vorwiegend für Anleger geeignet, die einen langfristig sicheren Wertspeicher suchen und die Rendite aus anderen Anlageformen beziehen. Neben dieser Eigenschaft, der Sicherheit, sollten gemäß der Drei-Speichen-Theorie renditestarke und liquiditätssichernde Anlageformen genutzt werden, unter anderem Aktien, Anleihen, Immobilien, Bargeld.